VER_VER_VER - eine Installation von Katharina Heinrich

Das Material, das Katharina Heinrich ihrer neuen Videoarbeit zugrunde legt, besteht aus drei Wörtern, denen jeweils das Präfix „VER“ vorangestellt ist. In horizontal verlaufenden Verschiebungen, Dehnungen und Überlappungen formieren sich die einzelnen Buchstaben zu einem hellen Horizont auf dunklem Grund.
Aus dem kontinuierlich fließendem Rhythmus erwächst eine Vielzahl von Zeichenkombinationen, deren Sinn sich dem Erkennen geraume Zeit widersetzt. Erst nach fünf Minuten der insgesamt doppelt so langen Darbietung beginnt eines der Substantive deutlicher hervorzutreten, während die beiden anderen dem Blick entschwinden. Für einen Moment flankieren nur mehr die Nachsilbe des einen („UNG“)sowie die Vorsilbe des anderen („VER“) das im Zentrum verharrende  „Leitmotiv“. Wie Nachbilder bleiben die entwichenen Begriffe noch eine Weile im Gedächtnis haften, doch deren Semantik birgt mehr als den bloßen Hinweis auf ein grammatikalisches Regelwerk. Der Versuch, sinnstiftende Verknüpfungen zwischen den Wörtern herzustellen, unterlegt der kaleidoskopischen Laufschrift vielschichtige Bedeutungsebenen. „Die Arbeit bezieht sich auch auf die gegenwärtige globale gesellschaftspolitische Lage, den suggestiven Gebrauch von Sprache in Wahlkämpfen. Die Worte sind eine Anspielung im Besonderen auf das Gedenkjahr 2018 in Österreich.“, meint die Künstlerin, die auch in ihren skulpturalen Arbeiten Modi der „Täuschung und Enttäuschung“ der „Konstruktion und Dekonstruktion“ als Instrumente des Erkenntnisgewinns einzusetzen versteht. Monika Pessler (Direktorin Sigmund Freud Museum Wien)
Katharina Heinrich lebt und arbeitet in Wien. Studium der Bildhauerei an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Bruno Gironcoli, Ausstellungen im In- und Ausland, Arbeitsaufenthalte in Paris, Norwegen, Rom, Paliano und Berlin. Lektorin an der Universität für Angewandte Kunst, Wien.

www.katharinaheinrich.net
„VER_VER_VER“- eine Installation von Katharina Heinrich

Termine

Ausstellungseröffnung
19. November 2018 - 18:00
Ausstellungsdauer
20. November 2018 - 28. Februar 2019
Schauraum Berggasse 19, Sigmund Freud Museum, 1090 Wien