Die Kunstgeschichte ergänzen: Buntmetall und elektrische Glühbirnen
Band 05
Die Kirchenausstattung der Donaufelder Kirche im Zeichen des Wiener Secessionismus
Die weitgehend unbekannte Donaufelder Kirche in Wien-Floridsdorf, deren Bau 1905-14 im größten Industrieviertel Wiens
als Manifest zum kirchlich-politischen Ordnungswillen in einer explosionsartig wachsenden Arbeitergemeinde gilt, steht im
Zentrum.
Die Abhängigkeit zum Standort und zur Zielgruppe bestimmte die Gestaltung, die “semi-industriell” gefertigte
Ausstattung arbeitet mit der Faszination an neuen Technologien und Materialien: Zum Einsatz kamen Buntmetall-Legierungen in
der Kunstform der getriebenen Blech-Skulptur sowie elektrische Beleuchtung als neuartiges gestalterisches Ausdrucksmittel
der Jahrhundertwende. Die Arbeit steht im engen Zusammenhang mit der Restaurierung der Metallausstattung sowie der Rekonstruktion
der historischen Lichtsituation der Wiener Jugendstil-Kirche.