Mit dem aufkommenden Industriezeitalter haben Landschaft und Garten
ihre künstlerische Sprache verloren. Architekten des 20. Jahrhunderts entwarfen die Stadt der Zukunft als Maschine, Künstler
wurden zu Schöpfern "autonomer" Kunstwerke für den Kunstmarkt. Baum, Paradies und Landschaft waren kein Thema für Avantgardisten,
ebenso wenig wie für Galerien und Museen. Mäzene legten keine Gärten an, sie sponserten Autorennställe.
Mit der
Umweltbewegung der letzten Jahrzehnte entstand jedoch auch ein neues Interesse am "grünen Raum". Die Geschichte der Gartenkunst
wurde wiederentdeckt, Problemfelder wie historische Gärten, Industriebrachen oder "shrinking cities" provozierten die Aufmerksamkeit
von Künstlern, schon ab 1966 legte Ian Hamilton Finlay in Schottland seinen einzigartigen Garten an. Die Dürftigkeit bisheriger
Grün-Planungen wurde im Licht dieser Entwicklung immer deutlicher erkennbar.
In dieser Situation waren nicht zuletzt
Kunstakademien gefordert. Sie hatten über mehr als ein Jahrhundert die Bedeutung und Gestaltung des Grünraums ignoriert.
Im Jahr 2000 setzte die "Angewandte" (Universität für angewandte Kunst Wien) mit der Gründung einer Klasse für Landschaftsdesign
ein Zeichen, das internationale Resonanz fand. Ermutigungen kamen von Lucius Burckhardt, John Dixon Hunt, Martin Drury (The
National Trust) und vielen anderen.
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