Bereichsleitung: Univ.-Prof. Dr. phil. Mag. art. Ruth Mateus-Berr
Das Zentrum verbindet Erkenntnisse aus verschiedenen Disziplinen für verständliche Einsichten in komplexe
und realitätsnahe Fragestellungen
und unterstützt interdisziplinären Projektunterricht an Schulen.
Kunstdidaktik sucht Antworten auf Fragen, wie wirksame Lernsituationen entworfen, durchgeführt und
evaluiert werden.
Künstlerische Praxis verbindet sich mit theoretischem Wissen und übersetzt es in unterschiedliche
Kontexte und Modelle.
Kunstdidaktik ist die Auseinandersetzung mit allen Fragen des Lehrens und
Lernens im jeweiligen Fach des schulischen Wirkungsfeldes (Bildnerische Erziehung, Technisches und Textiles Werken) und des
außerschulischen Arbeitsfeldes und beschäftigt sich mit der Frage, wie wirksame Lernsituationen entworfen, durchgeführt und
evaluiert werden können. Kunst- und Designpädagogische Professionalität geht also der Frage nach: Was soll wie mit welchem
Ziel mit welcher Methode welcher Zielgruppe vermittelt werden und wie kann dieser Prozess evaluiert werden? Wesentlich bei
der Herangehensweise ist die eigene künstlerische Praxis und Erfahrung, das Interesse an der Arbeit mit Jugendlichen (und
ggf. anderen Zielgruppen im außerschulischen Bereich) und eine Bereitschaft zur Reflexion.
Langzeitstudien haben ergeben,
das die gleichzeitig aber mit unterschiedlicher Vertiefung gelebten Identitäten Artist/Teacher/Researcher zu einer höchst
zufriedenstellenden Arbeits- und Lebenspraxis führen. Die Befähigung zu kunstpädagogischem Handeln setzt neben einer ausgebildeten
künstlerischen Identität einen professionellen pädagogischen Habitus voraus, der sich in Kunstdidaktischer Kompetenz ausdrückt.
Interdisziplinarität, Fächerverbindende Aspekte: Die künstlerischen Fachbereiche in der Schule beziehen
sich wie kein anderes Fach auf viele andere Bezugsfelder und Fachbereiche. Künstler*innen und Designer*innen zeichnen sich
durch ihre kreativen Herangehensweisen aus und initiieren einzigartig vernetzte Projekte. Die Kunstdidaktik ist die
Schlüsseldisziplin des vernetzten Denkens der Schule von heute und der Zukunft. Ein gutes Beispiel hierfür ist der APPLIED
DESIGN THINKING LAB, der künstlerische Praxis mit theoretischem Wissen und der Translation in unterschiedliche Vermittlungskontexte
ermöglicht.
Kunstdidaktik (Fachdidaktik) hat eine Brückenfunktion zwischen Fachwissenschaften (Das sind an Kunstuniversitäten
sowohl die künstlerischen als auch die theoretischen Fachbereiche und Werkstätten) und Allgemeiner Didaktik. Kunstdidaktik
versteht sich also als interdisziplinäre Kommunikationsplattform zwischen künstlerischen und gestalterischen Disziplinen,
künstlerischer Forschung, Kunst- und Designpädagogik, Kunsttheorie, Kulturtheorie, Designtheorie, Architekturtheorie und Philosophie,
Game-based Learning, Museumsvermittlung, Kunsttherapie, Neuen Medien, Life Long Learning, pädagogischen Bezugswissenschaften,
und anderen Disziplinen (bspw. Naturwissenschaften, Gesundheit, Citizen Science, Social Entrepreneurship, Museumsvermittlung,
Sozialer Raum, Science Center, Social Engaged Art, Social Orientated Design etc.). Hier wird auf benachbarte Disziplinen in
der Theorie, Methode und Forschung Bezug genommen. Das Zentrum ermöglicht Kompetenzerwerb für die Schule und den außerschulischen
Raum.
Es gibt für jedes Studienfach ein jeweils eigenes fachdidaktisches Lehrangebot, da fachlich explizite Transfer-
und Translationsprozesse notwendig sind.
Studierende in der Kunstdidaktik (Fachdidaktik) haben seit 2015 sämtliche
Seminar- und Bachelorarbeiten zu dem Thema der sog. SDG (Global Goals) entwickelt.
Projekte werden mit Museen,
Kultureinrichtungen, Fachdisziplinen anderer Universitäten im In- und Ausland, KMU’s , Institutionen und Organisationen
entwickelt und ausgebaut.
Studierende in der Kunstdidaktik (Fachdidaktik) haben mit dem Projekt Tanz die
Toleranz (2007) mit Royston Maldoom die Wiener Festwochen eröffnet, künstlerische Interventionen in den Frauenhäusern
Wiens (2013), mit einem Waisenhaus und einem Mutter-Kindspital in Armenien (2017), Vermittlungsangebote für Menschen auf der
Flucht in Kooperation mit dem MAK (2018), im designforum, Science Center Netzwerk, im Kunstraum NÖ, Schulprojekte mit
dem Burgtheater (2017, 2018) gestaltet, an verschiedensten Konferenzen zu interdisziplinären Themen der künstlerischen Praxis
und Kunstdidaktik im In- und Ausland (zB: INSEA/Aalto Universität Helsinki 2018, DART Wien 2015/2016/2018), BÖKWE, Cumulus
Bangkok, Thailand (2013), und an Summerschools wie zuletzt Sensory Experience Design in Berlin und am Bauhaus Dessau (2019),
und an geförderten interdisziplinären Forschungsprojekten (zb. Eröffnung des Ars Electronica Festivals 2017 im Rahmen
des künstlerischen Forschungsprojektes Breaking the Wall) teilgenommen.