In memoriam
Daniela Hammer-Tugendhat. Ein Nachruf von Gerald Bast und Barbara Putz-Plecko
Daniela Hammer-Tugendhat
Foto: Heribert Corn
19. September 2025
Mit dem Ableben von Daniela Hammer-Tugendhat
verliert die Universität für angewandte Kunst eine menschlich, fachlich und kollegial herausragende Persönlichkeit von großer
internationaler Strahlkraft.
Als Lehrende und Forschende hat sie Generationen von Studierenden
ein tieferes Verständnis für künstlerische Werke und die diesen eingeschriebene Komplexität, Vielschichtigkeit und auch Widersprüchlichkeit
an Welt- und Selbsterfahrung nahegebracht und hat Studierende damit sowohl in ihrer persönlichen Entwicklung wie fachlichen
Kompetenz und beruflichen Karriere nachhaltig geprägt. Sie war eine Pionierin feministischer Kunstwissenschaft, verstand Kunstgeschichte
als Kulturwissenschaft und konnte in einzigartiger Weise vermitteln, wie Kunst mit allen Bereichen menschlichen Daseins verbunden
ist. Durch ihre Forschungen sowie in der gemeinsamen Betrachtung von Kunst in Form von „Bildergesprächen“ wurde immer wieder
eindrücklich die unauflösliche Verbindung von Emotion und Vernunft, von Fühlen und Denken sowie Kunst und Gesellschaft in
ihren wechselseitigen Bezügen erfahrbar. Den besonderen Erkenntniswert bezeugen nicht zuletzt auch die seit Jahren vielfach
und weltweit aufgerufenen online- Dokumente ihrer Lehrveranstaltungen und Vorträge.
Als Mitglied verschiedener
Universitätsorgane hat sie Zeit ihres Berufslebens – zuletzt als Mitglied des Universitätsrates – mit großem Weitblick und
Verantwortungsbewusstsein an der Entwicklung und Gestaltung unserer Universität mitgewirkt. Sie war eine wache, streitbare,
unbestechliche und scharfsinnige Kämpferin für universitäre Autonomie, im Wissen um den gesellschaftspolitischen Auftrag dieser
Institution. Und sie war eine stets an aktuellen Entwicklungen interessierte, für demokratische Strukturen engagierte und
tatkräftig unterstützende Kollegin, die das Beste für unsere Universität wollte.
Ihre fachliche und menschliche
Größe hat ein großes Netzwerk an Absolvent*innen und Kolleg*innen entstehen lassen, das sich ihr verbunden fühlt und ihr Vermächtnis
weiterträgt.
Wir alle danken Daniela Hammer-Tugendhat!
Unsere aufrichtiges Mitgefühl gilt
ihrer Familie und allen, die ihr nahestanden.
Gerald Bast und Barbara Putz-Plecko