Die
Universität für angewandte Kunst Wien startet mit 4 neuen Professor*innen in das neue Studienjahr
30.09.2025
Tülay Atak, Jakob Schillinger, Sophie Thun und Jan Völker
wurden mit 1. Oktober 2025 bzw. 1. Jänner 2026 an die Angewandte berufen.
Die Architektin und
Historikerin Tülay Atak tritt mit 1. Oktober 2025 ihre Professur für Architekturtheorie an der Angewandten an. Atak
ist Architektin, Historikerin und Theoretikerin, deren aktuelle Arbeit sich auf die Überschneidungen zwischen Umweltgeschichte
und Architektur konzentriert. Sie schloss ihr Architekturstudium an der METU in Ankara ab und promovierte an der UCLA. Neben
ihrer eigenen Forschung hat sie an gemeinsamen Forschungsprojekten in Indien und der Schweiz teilgenommen und mit gemeinnützigen
Organisationen wie Cape Cod Modern House Trust und Grace Farms zusammengearbeitet. Tülay Atak war bereits als Lehrende des
Instituts für Architektur der Angewandten tätig und setzt in ihrer Lehre darauf, Brücken zwischen Geschichte, Theorie und
Design zu schlagen. Atak: „Als Architekt*innen und Akademiker*innen müssen wir über die „Weltoffenheit“ unseres Berufs und
unserer Disziplin nachdenken. Architekturtheorie kann die Verbindungen zwischen dem disziplinären Wissen der Architektur und
zeitgenössischen Fragen aufzeigen.“
Ebenfalls mit 1. Oktober 2025 wurde Jakob Schillinger zum Universitätsprofessor
für Kunsttheorie am Institut für Kunstwissenschaften, Kunstpädagogik und Kunstvermittlung der Universität für angewandte Kunst
Wien berufen. Schillinger ist Kunstwissenschaftler mit Schwerpunkt Moderne und Gegenwartskunst. Im Fokus seiner Arbeit stehen
Theorien des Digitalen und der Medien, Diskurse der Kritikalität sowie ökologische Ansätze in Kunst und Kunsttheorie. Jakob
Schillinger studierte Visuelle Kommunikation und Bildende Kunst in Berlin und New York sowie Kunstgeschichte in Princeton.
2021 wurde er mit einer transdisziplinären Arbeit zu Produktionsverhältnissen postkonzeptueller Malerei im Köln der 1980er
und 1990er Jahre an der Princeton University promoviert. Es folgten eine Postdocstelle in Princeton, die Tätigkeit als Wissenschaftlicher
Mitarbeiter am ICI Berlin Institute for Cultural Inquiry, eine Gastprofessur für Kulturtheorie an der Akademie der Bildenden
Künste Nürnberg und die Leitung des Menzel-Dachs am Institut für Kunst- und Bildgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin.
Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit hat Jakob Schillinger international kuratorisch gearbeitet. Seine Schriften erschienen
unter anderem in den Zeitschriften October, Texte zur Kunst und Artforum.
Jan Völker
wurde zum Universitätsprofessor für Philosophie am Institut für Kunstwissenschaften, Kunstpädagogik und Kunstvermittlung berufen.
Völker studierte Philosophie, Komparatistik und Kulturwissenschaft in Leipzig, Berlin und Paris. Schwerpunkte seiner Arbeit
sind die Ästhetik, die kontinentale Philosophie und die Psychoanalyse. An der Universität Potsdam erfolgte 2009 die Promotion
mit einer Arbeit zu Kants Kritik der Urteilskraft. Im Jahr 2023 habilitierte er sich an der Goethe-Universität
in Frankfurt am Main mit einer Schrift über das Geteilte Denken bei Marx, Freud, Kant, Hegel. Jan Völker war
als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der FU Berlin sowie der Universität der Künste in Berlin und über mehrere Jahre Visiting
Lecturer am Bard College in Berlin tätig. Er war ass. Professor für Philosophie an der Postgraduiertenschule ZRC SAZU in Ljubljana,
Slowenien und hat über mehrere Semester an der Bauhaus-Universität Weimar die Professur für Philosophie und Ästhetik vertreten.
Völker hat an verschiedenen Übersetzungen und Herausgaben von Büchern von Alain Badiou, Alenka Zupančič, Catherine Malabou,
Jacques Rancière u.a. mitgewirkt. Sein jüngstes Buch heißt Ein Weltall des Kapitals. Die Überwindung der terrestrischen
Vernunft und ist 2025 bei Matthes & Seitz in Berlin erschienen.
Sophie Thun wurde mit 1. Jänner
2026 zur Universitätsprofessorin für Künstlerische Fotografie am Institut für Bildende und Mediale Kunst der Angewandten berufen.
Thun arbeitet vorwiegend mit Techniken der analogen Fotografie, deren Räumen, Prozessen sowie Produktions- und Ausstellungsbedingungen.
2023–2025 war sie Vertretungsprofessorin der Klasse für Fotografie an der Kunstakademie Düsseldorf, 2020-2023 Universitätsassistentin
an der Kunstuniversität Linz. Sophie Thun ist Vorstandsmitglied der Secession, Vereinigung bildender Künstler*innen, Wien,
und Mitglied vom Verein Camera Austria. Sie wird vertreten von Galerie Sophie Tappeiner in Wien. Thun wurde 2025 mit dem Großen
Hans-Purrmann-Preis der Stadt Speyer ausgezeichnet, 2024 mit dem Otto-Breicha-Preis für Fotokunst und dem Förderungspreis
der Stadt Wien für Bildende Kunst, 2021 mit dem Outstanding Artist Award vom Bundesministerium für Kunst und Kultur, 2019
mit dem Arbeitsstipendium und Preis der DZ Bank Kunstsammlung. Ihre Arbeiten befinden sich u.a. in den Sammlungen von Kunsthaus
Bregenz, Museum der Moderne (Salzburg), Victoria and Albert Museum (London), Sammlung Verbund (Wien), Kunststiftung DZ Bank
(Frankfurt am Main), Belvedere (Wien), Wien Museum, Lentos Kunstmuseum (Linz), Kontakt Collection, SMART Museum (Chicago),
OÖ Landesmuseum (Linz).