Der großformatige Bild- und Textband beleuchtet am Beispiel
Wiens die Spielräume der Stadt und ihre Entwicklungen vom 18. bis ins 20. Jahrhundert. Das Begleitbuch zur gleichnamigen Ausstellung
im Wien Museum sammelt Texte von Historikern und Kulturwissenschaftlern zu privaten und öffentlichen Spielen. Im Mittelpunkt
stehen die unterschiedlichen Spielstätten im Stadtraum, verbotene Glücksspiele und die historischen, sozialen und kulturellen
Veränderungen der Spielkultur.
Wenn die Arbeit getan ist und das Bedürfnis nach Sinn gestillt, dann spielt der
Mensch. Nach dem Homo faber, der tätig ist in und an der Welt, nach dem Homo sapiens, der erkennen will um jeden Preis, hat
der Homo ludens seine Stunde: Er feiert Feste, verkleidet sich, schiebt Hölzer über Bretter, taucht über die Scheinwelten
des Spiels in Traumwelten, freut sich oder richtet sich daran zugrunde. Die Stadt schafft Spielräume, zugleich schafft das
Spiel Stadträume: Sie vermitteln Glück, Gewinn und Zeitvertreib und konstruieren imaginäre Bilder der Stadt im Spiel. Dieses
Verhältnis von Stadt und Spiel illustriert der großformatige Bild- und Textband „Spiele der Stadt“ – Band IV der Reihe „Passagen
des Spiels“ – mit rund 250 Abbildungen; rund zwei Dutzend Textbeiträge von Historikerinnen, Kulturwissenschaftlern, Spiel-
und Stadtforschern untersuchen am Beispiel Wiens die Spielräume der Stadt und ihre Entwicklung. Das Spektrum reicht von den
Gesellschaftsspielen im privaten Raum der Familien über die Spiele in den Cafés, Parks und auf den Straßen bis zu den verbotenen
Glücksspielen in den Hinterzimmern der Wirtshäuser. Anhand der Spiele werden auch die historischen, sozialen und kulturellen
Veränderungen Wiens von etwa 1750 bis ins 20. Jahrhundert deutlich.
About the Author
Ernst Strouhal, Kulturwissenschaftler,
a.o. Univ.-Prof. an der Universität für angewandte Kunst Wien. Bei SpringerWienNewYork zuletzt erschienen: Umweg nach Buckow
(2009), En Passant (2010, gem. mit M. Ehn), Passagen des Spiels I–III (2010/2011, hrsg. gem. mit U. Schädler und M. Fuchs).
Manfred Zollinger, Historiker, Lehrbeauftragter am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Wirtschaftsuniversität
Wien. Zahlreiche Beiträge, internationale Ausstellungen und Bücher zur Geschichte des Glücksspiels in Europa, u. a.: Bibliographie
der Spielbücher des 15. bis 18. Jahrhunderts, 1473–1700 (1996), Geschichte des Glücksspiels vom 17. Jahrhundert bis zum Zweiten
Weltkrieg (1997). Brigitte Felderer, freie Kuratorin, Kulturwissenschaftlerin, Gastprofessorin an der Universität für angewandte
Kunst Wien. Zahlreiche internationale Ausstellungen und Publikationen. Bei SpringerWienNewYork u. a. erschienen: Rare Künste.
Zur Kultur- und Mediengeschichte der Zauberkunst (2007, hrsg. gem. mit E. Strouhal).
Publikationsliste
Univ.-Prof. Dr.phil. Ernst Strouhal