Österreichische Identität und die Moderne / Die Moderne und österreichische Identität
Konzept und Organisation: Elana Shapira
Abt. Kulturwissenschaften, Institut für Kunstwissenschaften,
Kunstpädagogik und Kunstvermittlung, Universität für angewandte Kunst Wien
Wie wurde „österreichische Identität“
in Bezug auf die Moderne wahrgenommen und welche Rolle spielte die Moderne bei der Darstellung österreichischer Identität?
Diesem aktuellen Thema widmet sich das internationale Symposium „Österreichische Identität und die Moderne / Die Moderne und
österreichische Identität.“ Das internationale Symposium untersucht die Entwicklung nationaler und nationalistischer Identifikation(en),
wie sie in der Kultur und im Design im Laufe der Zeit als Reaktion auf das, in Opposition oder als einen weiteren Beitrag
zu dem politischen Geschehen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wahrgenommen wurden.
Das
Symposion geht wesentlichen Fragen zur Entwicklung der nationalen und nationalistischen Narrative der „Österreichischen Identität“
nach, insbesondere: Welche Rolle hat die Ästhetik der Wiener Moderne bei der Gestaltung der österreichischen Identität gespielt?
Welche visuellen und intellektuellen Strategien wurden angewendet, um ausgeprägte Identifikationen in Bezug auf die österreichisch-ungarische
Monarchie und später auf die deutsche und mitteleuropäische Politik zu bilden? Welche Vermittlungsformen wurden zwischen Wien
und den verschiedenen Bundesländern konstruiert, um eine gemeinsame „österreichische Identität“ in der Ersten Republik und
in der Frühzeit der Zweiten Republik zu kreieren?
Kulturhistoriker*innen, Wissenschafts- und Wirtschaftshistoriker*innen,
Kunst- und Designhistoriker*innen, Germanist*innen, Musikwissenschaftler*innen, eine Filmemacherin und Kurator*innen präsentieren
bahnbrechende Forschungen darüber, wie sich verschiedene historische Entwicklungen, einschließlich der sich verändernden wirtschaftlichen
Bedingungen und wissenschaftlichen Entdeckungen, der realen und imaginären Grenzziehungen, der Transformation der deutschen
Sprache und Bildsprache innerhalb offener und geschlossener Kultur(en) sowie starrer und flexibler sozialer Strukturen, als
moderne Repräsentationen österreichischer Identifikationen entwickelt haben.
Programm
17. November, 2022 09:30–18:30
9:30 Begrüßung Rektor Gerald Bast (Universität für angewandte
Kunst Wien)
Einführung Elana Shapira (Universität für angewandte Kunst Wien)
10.00 Panel 1 Das Projekt der
Moderne in Österreich
Moderator – Ramón Reichert (Universität für angewandte Kunst Wien)
1.
Malachi H. Hacohen (Duke University), “Austrian Identity and the Modern Life of Empire”
2.
Deborah Holmes (University of Salzburg), “(Austrian?) Genius and Gender in fin-de-siècle Vienna”
Pause
11.30 Panel 2 Die Möglichkeiten von Wissenschaft, Technologie und Kunst, die nationalen
Identitäten zusammenzusetzen
3. Veronika Hofer (Wissenschaftshistorikerin,
Wien) und Michael Stöltzner (University of South Carolina), „Akademische Aristokratie und probabilistische
Moderne: Die Exners als Leitbild des österreichischen Liberalismus?“
4. Florian Bettel
(Universität für angewandte Kunst Wien), „Österreichische Technik, österreichische Ingenieure? Transnationale Aspekte von
Nationalismus, Moderne und Technik“
5. Cornelia Cabuk (Kunsthistorikerin, Wien), „Carl
Molls Beitrag zur Durchsetzung der Idee einer integrativen Wiener Moderne als Ausdruck einer neuen österreichischen Identität“
13:30 Mittagspause
14:30 Panel 3 Transformation eines Vielvölkerstaates in einen
demokratischen Nationalstaat
Moderatorin – Dina Rosenhek (Universität Wien)
6. Tamara
Scheer (Universität Wien) „Moderne und Modernisierung: Die Transformation der polyglotten österreichisch-ungarischen
Armee in eine einsprachige deutsch-österreichische Armee nach dem Ersten Weltkrieg“
7. Marcus
G. Patka (Jüdisches Museum Wien) "Die Salzburger Festspiele - die Gegenwart der Vergangenheit"
Pause
16:00
Panel 4 Abstoßung und Annäherung zwischen Wien und den Bundesländern
8. Werner
Michael Schwarz (Wien Museum), „Arbeiter-Trachtenvereine, ‚soziales Wandern‘ und die Solidarität der Flößer Das Rote
Wien und die österreichischen Alpen(länder) in der Ersten Republik“
9. Stephanie Auer
(Belvedere, Wien) „Zersplitterte Identitäten. Der ‚österreichische Expressionismus‘ im Spannungsfeld von regionaler und kosmopolitischer
Bindung“
17.30 Reflexionen
18. November, 2022 09.30–18.00
09:30
Panel 6 „Heimat“ - Traum und Wirklichkeit
Moderatorin – Christina Wieder (Universität für angewandte
Kunst Wien)
10. Oliver Kühschelm (Zentrum für historische Migrationsforschung am Institut
für Geschichte des ländlichen Raumes), „Warum nicht die Schweiz werden? Von den Schwierigkeiten der nationalen Ökonomie Österreichs“
11. Christian Glanz (Universität für Musik und darstellende Kunst Wien), „Ernst
Kreneks Reisebuch aus den österreichischen Alpen im zeitgeschichtlichen und politischen Kontext“
12.
Florian Wenninger (Institut für Historische Sozialforschung, Wien), „‚Durch das Kreuz zum Heil‘ – aber
durch welches? Katholizismus und Faschismus als Elemente staatlicher Selbstinszenierung in Österreich 1933-1938“
Pause
11:30 Panel 7 De- und Rekonstruktion des nationalsozialistischen Nachlasses
13. Ruth
Beckermann (Filmemacherin, Wien), “The Missing Image”
14. Ingrid Holzschuh
(Architekturhistorikerin, Wien), „Ausgeblendet: Der Nationalsozialismus im Kanon der Moderne“
13:00 Mittagspause
14:00 Panel 8 Konträre Perspektiven auf den (Wieder)Aufbau einer Nation
Moderatorin - Elisabeth
Grabenweger (Universität für angewandte Kunst Wien)
15. Christian Klösch (Technisches
Museum Wien) „‚Weltbewegung gegen Rassenhass und Menschennot‘ - Die nationalen und internationalen Zirkel der Irene Harand
in den 1930er und 1940er Jahren“
16. Dirk Rupnow (Universität Innsbruck) „Identität
– Diversität – Migration. Historische Bezüge in den Debatten und Forschungen über ‚Gastarbeiter‘“
Pause
15:30 Panel
9 Die Moderne als lästiges Erbe?
17. Lisa Silverman (University of
Wisconsin-Milwaukee), “Jewish Absence and National Self-identification in The Book of Austria (1948) and 1. April 2000 (1952)”
18. Monika Platzer (Az W), „Architektonische Selbstvermessung Österreichs (1945–1985)“
17:00–18:00 Round-Table-Diskussion –
Nationale Identität und die Moderne: Alternative Narrative
Anita Mayer-Hirzberger (mdw), Georg Spitaler (VGA), Heidemarie Uhl (oeaw), Sieglinde Rosenberger (Universität Wien)
Eventuelle Programmänderungen behalten sich die Veranstalter vor.
Das internationale Symposium „Österreichische
Identität und die Moderne / Die Moderne und österreichische Identität“ ist im Rahmen des Forschungsprojektes „IMAGE+ Platform
for Open Art Education“ (imageplus.at) entstanden.